Projekt und über uns

An acht bundesweit verteilten Standorten arbeiteten die beteiligten Forscher*innen der 10 Projektpartner in interdisziplinär zusammengesetzten Teams seit Oktober 2018 zu Fragen der didaktischen Konzeption, zu organisationalen und technischen Voraussetzungen sowie Entwicklungsmöglichkeiten im Kontext KI-gestützter Lernprozessbegleitung. Ausgehend von Kenntnissen zu Merkmalen des Kompetenzerwerbs und des Mentorings werden im Projekt lernprozessbezogene Daten aus verschiedenen Datenquellen erhoben, z.B. Chatbotnutzung, Sensoren oder Texten und zur mentoriellen und z.T. empfehlungsbasierten Begleitung von Studierenden aufbereitet und visualisiert.

Das Projekt wurde im Rahmen des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Verbundvorhabens tech4comp (2018–2024) durchgeführt. Ziel war die Entwicklung skalierbarer, KI-gestützter Mentoringansätze für die Hochschulbildung, mit besonderem Fokus auf personalisierter Lernprozessbegleitung und interdisziplinärer Integration von Bildungswissenschaft und Informatik.

Im Zentrum der Umsetzung stand der Einsatz textbasierter Chatbots, die als virtuelle Lernbegleiter insbesondere in der Lehrer:innenbildung eingesetzt wurden. Die Systeme wurden in bestehende Lernumgebungen wie OPAL und Moodle integriert und begleiteten seit Projektbeginn über 7.500 Lehramtsstudierende. Dabei wurden nicht nur technische Lösungen erprobt, sondern auch Fragen der didaktischen Gestaltung und institutionellen Verankerung adressiert.

Mit dem Ende der institutionellen Förderung im Jahr 2024 wurde das Projekt formal abgeschlossen. Die inhaltliche Weiterarbeit jedoch wird fortgeführt – unter anderem durch die Juniorforschungsgruppe „Situating AI-based Mentoring“ an der TU Dresden, die den Transfer der Ergebnisse vorantreibt und neue kontextsensitive Ansätze für KI-gestütztes Mentoring erforscht. Aktuelle Forschungsschwerpunkte liegen auf Fragen der Adaptivität, Nutzungsakzeptanz und der didaktisch sinnvollen Gestaltung algorithmischer Unterstützungsstrukturen.

Das Projekt steht weiterhin für eine produktive Verbindung von Theorie und Praxis – an der Schnittstelle von Bildungsforschung, Informatik und Hochschuldidaktik – mit dem Anspruch, die digitale Transformation der Hochschulbildung fundiert, verantwortungsvoll und nachhaltig mitzugestalten.

Weiterer Text:

Ziel war der Auf- und Ausbau einer vernetzten Forschungsdaten-infrastruktur, die es unter Einsatz innovativer Datenanalyseverfahren ermöglicht, hochschuldidaktische Handlungs- und Forschungsräume für Studierende und Lehrende DSGVO-konform und in öffentlicher Hand nachhaltig bereitzustellen.

Innovationsschwerpunkte im Kontext Hochschulbildung waren neben der Nutzung von Verfahren verteilter Datenanalyse und Bearbeitung soziotechnischer Fragestellungen vor allem der hochschuldidaktisch fundierte Einsatz von LLM-basierten Conversational Agents als skalierbare, 24/7 verfügbare Kommunikations- und Interaktionsinstanzen im Rahmen

Neben Gestaltungsempfehlungen an das didaktische Design und die organisationale Implementierung der mentoriellen Unterstützung wurden im Verbund Angebote für die weitere Unterstützung von Lehrenden und Studierenden entwickelt und in den Testbeds Bildungswissenschaften/Lehramt, Mathematik und Informatik erprobt. Die Skalierbarkeit wurde v.a. durch den Einsatz von KI, zuletzt Generativer KI, sowohl in Realisierung als auch Durchführung der Unterstützungsangebote erreicht.

Bei tech4comp bzw. tech4compKI handelt es sich um designorientierte Forschungs- und Entwicklungsprojekte, die Innovationspotenziale von intelligenten Systemen in der Hochschulbildung ganzheitlich unter didaktischer, technischer und organisationaler Perspektive erforschten. Dazu wurden Möglichkeiten der didaktisch fundierten technik- und KI-gestützten Implementierung mentorieller Interventionen geprüft und im Verbund eine hochschulübergreifend nutzbare Infrastruktur und digitale Umgebung entwickelt, die die als machbar identifizierten Interventionen in den Testbeds erprobte.

In dieser Umgebung entstanden auf Grundlage bestehender Infrastrukturen und Lernsettings mentorielle Lernräume, die nicht nur als Handlungsfeld für Lernen und Lehren, sondern auch als Forschungsgegenstand und somit als bildungswissenschaftliche Forschungsräume an Hochschulen konzipiert, implementiert und evaluiert wurden. Dieser Forschungsgegenstand erforderte in den Analyse-, Konzeptions-, Implementierungs- und Evaluationsphasen sozialwissenschaftliche Methoden im Rahmen von design- und gestaltungsorientierten Forschungsansätzen.

Neben zahlreichen Publikationen sowie didaktischen, technischen und organisationalen Designprinzipien und Gestaltungskonzepten (KI-gestützter) Bildungstechnologie in verschiedenen Fachbereichen stehen verschiedene, vernetzte Dienste einsatzbereit und zur Weiterentwicklung open source zur Verfügung, darunter verschiedene Dienste im Rahmen der Mentoring Workbench (MWB), eine KI-gestützte Plattform, die verschiedene Dienste und Werkzeuge zur Unterstützung von Studierenden und Lehrenden bereitstellt und miteinander vernetzt, z.B. Kommunikations- und Interaktionselemente in Form eines LLM-basierten Chatbots für inhaltliche und organisatorische Fragen, eines Dashboards und eines Zeitplaners zur Organisation des eigenen Lernprozesses sowie Werkzeuge zur selbstständigen Lerneinschätzung wie Schreibaufgaben und passendes KI-Feedback.